Archive for the ‘halle’ Category

Eröffnung von ufo am 22. Februar 2008 in der Adam-Kuckhoff Str. 30 in Halle (Saale)

Januar 28, 2008

ufo sichtung

… unter dem ungläubigen Staunen der jungen Kunstgemeinde ist in Halle das Kunstufo gelandet …

am 22.02 eröffnet das ufo mit der Ausstellung aufbau.OST.

beteiligte Künstler:

bankleer (Karin Kasböck und Christoph Leitner), complizen – planungsbüro, fiedler.tornquist Architekten, Anselm Weidner

Eröffnung: 22.02.2008 um 19:00 Uhr
Dauer: 23.02. – 09.03.2008

aufbau.OST untersucht das Diktat der ökonomischen Zwänge und deren Auswirkung auf die Gesellschaft Ostdeutschlands. Die Ausstellung macht deutlich, dass Leerstand und Verfall nicht immer negative und Aufbau nicht immer positive Effekte hat.

Seit dem Ende der DDR befinden sich die Region zwischen ehemaliger Stacheldrahtgrenze und dem wilden Osteuropa in einer allumfassenden Unsicherheit. Schon die Bezeichnung des Landstrichs wird mitunter zur Groteske. Handelt es sich nun um Mitteldeutschland, Ostdeutschland oder diplomatisch um die fünf NEUEN Bundesländer? Gibt es den Aufbau OST, Umbau OST oder doch eher den Abbau OST? Welches Förderprogramm schaufelt gerade welchem Unternehmen Geld in die Kassen, damit hier im deregulierten und nach Arbeitsplätzen hechelnden Konkursland mit globalisierten Arbeitsmodellen experimentiert werden kann?
Die Ausstellung Aufbau OST untersucht Veränderungen, die in den vergangenen 18 Jahren durch und über die Menschen gekommen sind anhand künstlerischer Reflexionen in Halle (Saale). 
 

#Anselm Weidner #Radiofeatures

http://de.wikipedia.org/wiki/Anselm_Weidner

#Bankleer #Reale Reste
Die Künstlergruppe Bankleer aus Berlin beschäftigt sich mit den Funktionsprinzipien der Neoliberalisierung und der Prekarisierung von Arbeithabenden  und Arbeitslosen. Die Videoarbeit „Reale Reste“ wurde in der urbanen Trümmer- und Abfallarchitektur eines zerfallenen Hauses, in einer zum Abriss bereit stehenden Plattenbausiedlung und in einem tropischen Freizeitressort in Brandenburg gedreht.

http://www.bankleer.org/content/09_2006_02_realereste.html

#fiedler.tornquist Architekten und Complizen Planungsbüro  #Exterritories
Eine Sonderwirtschaftszone mitten in Mitteldeutschland? Wirtschaftboom wie in Hong Kong dem gegenwärtigen „Nullwachstum“ zum Trotz? Der Großraum Halle unter chinesischer Verwaltung?
Exterritories stellt das Entstehen exterritorialer Gebiete als logische Folge aktueller Globalisierungstendenzen dar.
In Aufbau OST wird eine Dokumentation der öffentlichen Anhörung zur Einrichtung der Sonderwirtschaftzone der Volksrepublik China im Raum Halle gezeigt.

http://www.exterritories.de/

#Complizen Planungsbüro #Sportification
What the hell is sportification?
Sportification verlagert Fun- und Extremsportarten direkt vor die Haustür. Ob mit dem Bike durchs Treppenhaus einer Platte oder einfach mal mit den Skates durch den Palast der Republik heizen. Sportification bietet jungen, kreativen Köpfen die Möglichkeit, ihren Sport auf eine andere Art und Weise zu erleben. Gezeigt werden die Sportifikation Events der Jahre 03, 04, 05.

http://www.complizen.de/cms/index.php?sportification


Zu den Künstlern:

Anselm Weidner: geboren 1943 in Halle an der Saale,
Studium: Jura, Pädagogik und Philosophie. Arbeitete danach als Jurist und Therapeut.

Seit 1988 Arbeit für den Hörfunk. 1999 und 2000 erhielt Anselm Weidner den CIVIS-Preis und 2002 einen Preis des Märkischen Wirtschafts- und Presseclubs.

2002 initiierte er die Arbeitsgruppe Bürgerhaushalt Berlin.

Anselm Weidner lebt in Berlin.

Bankleer sind:

KARIN KASBÖCK: geboren 1969, lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Berlin

CHRISTOPH LEITNER: geboren 1968, lebt und arbeitet als bildender Künstler in Berlin

seit 2002 zahlreiche Stipendien, Preise und Ausstellungen. U. a. 2002 Preisträger der Evolutionäre Zellen, 2003 und 2004 Arbeitsstipendium Schloss Solitude

Fiedler.Tornquist Architekten Arch+ Urb ist ein Architekturbüro in Graz /Österreich. Exterritories wurde im Rahmen der Ausstellung Shrinking Cities entwickelt und während der internationalen Sommerschule des Thalia Theaters Halle durchgeführt.

Complizen Planungsbüro Halle/Berlin

Das Kernteam von complizen besteht aus Andreas Haase und Tore Dobberstein. Beide haben während längeren Studien- und Arbeitsaufenthalten im Ausland gelebt. Wien, Guatemala City, Ahmedabad, Los Angeles und Toronto waren Stationen, die bleibenden Eindruck und Prägung hinterlassen haben. Haase ist Architekt, Dobberstein Diplom- Kaufmann. Das Büro wurde 1998 gegründet und bearbeitet die Geschäftsfelder Architektur, Kommunikation und Stadtentwicklung. complizen zeichnen sich durch Frische und visionäre Tiefe aus. Dies zeigen zahlreiche Wettbewerbe und Bauten. Die Projekte wie z.B. der Stadtentwicklungsevent sportification wurde vielfach publiziert und ausgestellt, unter anderem auf der Architekturbiennale in Venedig 2004.

ZONE*INTERDITE und picidae von Christoph Wachter und Mathias Jud

November 28, 2007

http://www.zone-interdite.net/

http://www.picidae.net/

In der Medienkunstausstellung Monitoring im Rahmen des Kasseler Dokumentar- und Filmfestivals war vom 14.11. bis 18.11.2007 die Arbeit „ZONE* INTERDITE“ von Christoph Wachter und Mathias Jud zu sehen. Wachter und Jud haben anhand öffentlicher Quellen im Internet streng geheime und abgeschirmte Militärlager wie Guantanamo oder ein islamisches Ausbildungslager im Sudan rekonstruiert. In einer Panoramaprojektion konnte sich der Besucher virtuell durch die Militäranlagen bewegen.

wachter und jud auf der großen Mauer
 
Eine neuere Arbeit von Wachter und Jud „Picidae“ dient Internetnutzern hinter staatlichen oder privaten Firewalls zur Umgehung von Internetzensur. Ein praxistaugliches Tool, welches beispielsweise chinesischen Internetnutzern ermöglicht, Informationen zu erhalten, die sonst in den Netzen der Internetwächter hängen bleiben und somit in China nicht existent sind. Wachter und Jud waren 2007 Stipendiaten der Werkleitz Gesellschaft in Halle. Ihr habt euch intensiv mit Geheimhaltung und dem Internetmythos als Ort frei zugänglicher und für jeden verfügbarer Informationen beschäftigt.Wie stets aus eurer Sicht mit der Qualität der Gegenöffentlichkeit im Netz? Sind die Informationen im Netz relevant und können Nutzer zwischen politisch gesteuerten resp. gefilterten und freien Informationen überhaupt unterscheiden?

Deine Frage ist bereits die Antwort. Denn wir versuchen nicht, die Welt zu erklären. Aber wir befragen in unseren Arbeiten unsere eigenen Ansichten, untersuchen die Möglichkeiten, selbstständig zu betrachten. Es ist ein Selbstversuch. Die Kunstprojekte liefern deshalb unter anderem Werkzeuge, um etwas herauszufinden über vorhandenes Material aber auch über mein eigenes Verhalten, meine Vorstellungen davon. Wir sprechen heute oft von Informations- und Redefreiheit. Die Idee „Freiheit der Kommunikation“ basiert auch auf Filterung. Um etwas zu finden im Netz nutzen wir Suchmaschinen. Spamfilter sind ebenfalls eine Hürde, immer wieder kommen Mails nicht an. Aus Albernheit haben wir angefangen, private Mails mit dem Betreff „Viagra“ oder „Penis Enlargement“ zu schreiben. Deinem Blog kann ein anderes Ranking oder eine Filterung bevorstehen, nur weil ich diese Worte nun hier verwende. Wir haben uns weniger mit militärischen Geheimnissen und der Internetzensur beschäftigt, sondern untersuchten blinde Flecken, Unschärfen, Widersprüche. Die nationale Identität und das bürgerliche Sicherheitsbedürfnis beispielsweise wirken betäubend auf die Kritik- und Erkenntnisfähigkeit. Wir gehen normalerweise davon aus, die militärische Welt sei eine andere. Mit ZONE*INTERDITE fingen wir an, hinzusehen. Als wir das Kindergefängnis in Guantanamo aufgezeigt und verortet hatten, sagten uns Journalisten, wir hätten keine „richtigen Quellen“ verwendet. Sie erwarteten eine Enthüllung mit geheimen Materialien. Stattdessen hatten wir auf die Landschaft im Hintergrund von offiziellen Propagandabildern geschaut, und schlechte Aufnahmen von Hobbyfotografen betrachtet. Nicht nur im Militärischen haben wir eine Vorstellung von der „richtigen Sicht“, die ein eigenes Betrachten steuert. Unsere Arbeiten sind Community-Projekte, wir brauchen die Hilfe aller und gleichzeitig ist eben die Fragestellung: was ist Gegenöffentlichkeit, was ist politisch gesteuert, was kann ich überhaupt sehen, wer ist dieses „ich“, das da sieht usw. bereits der Selbstversuch und also ein Beteiligen an den Projekten.

internetcafe in shanghai

Yahoo, so stand es gestern in der Zeitung, bezahlt an die Familien zweier chinesischer Dissidenten Entschädigungen. Diese wurden verhaftet und gefoltert, aufgrund der Nutzerdaten, die Yahoo an China herausgegeben hat. Die Macht der Informationsfreiheit stellt offensichtlich für einige Staaten eine große Gefahr da und für deren Nutzer kann es eine große Gefahr darstellen, diese Informationsfreiheit zu nutzen. Wie geht es euch als Künstler damit, dass eure Arbeiten möglicherweise gravierende Konsequenzen nach sich ziehen und den sonst üblichen Verantwortungsbereich von Kunst und Künstlern weit übersteigen?

Yahoo stellt sich selbst als Opfer chinesischer Gesetze dar und zahlt in den USA, um das eigene Image zu retten. Die Realität in China ändert sich nicht durch diese Zahlung, aber immerhin wird sichtbar, dass es sich nicht um ein chinesisches Problem handelt und dass die Firmen nicht ganz ohne Risiko Geschäfte machen können mit dem Regime. Anzumerken wäre noch, dass auch viele andere große Internetanbieter in China sind und die chinesische Firewall (die Internetzensur) ein mehrere hundert Millionen Dollar teures Produkt westlicher Technologie ist: das komplexeste, modernste und größte Filtersystem. Dass es möglich ist, in China Webseiten anzuschauen, obwohl ein so teures und aufwendiges System dies verhindern sollte, zeigt, wie absurd die Konstruktion ist. Mit unseren Projekten verfolgen wir hingegen ein sehr einfaches Prinzip: selbst hinzuschauen und eigene Bilder zu machen. Aber das sind auch bereits die Limits: Wir können keine eigenen Contents erstellen, weder verbotenes Material im Internet noch geheime Militärunterlagen. Das heißt konkret, die Chinesischen Dissidenten werden mit Picidae keine strafbaren Handlungen begehen, denn das ist nur ein Zugang, nicht eigentlicher Content. Das Anschauen einer Webseite ist in China nicht strafbar, weil die technische Zensur in China verleugnet wird und als Netzwerkproblem getarnt ist. Der Einschnitt wird mit Picidae aber sichtbarer und weniger wirksam. Doch die Frage nach Verantwortung und Konsequenz ist bedeutend, weil wir oft denken, etwas könnte verboten oder gefährlich sein. Die Verurteilung chinesischer Dissidenten wird abnehmen, weil die drakonischen Strafen abschreckend wirken. Statt eben selbst schon auszublenden, um hinterher zu sagen, „davon habe ich nichts gewusst“ ist unser Weg umgekehrt. Wir versuchen, selbstständiger zu betrachten.

Ihr hattet im Rahmen eines Arbeitsstipendiums der Werkleitz Gesellschaft einige Zeit in Halle verbracht. Wie war eurer Eindruck von der Stadt und deren Szene, Kultur etc.?

Wir müssen zugeben, dass wir ziemlich viel gearbeitet haben während unserem Aufenthalt, aber dafür waren wir ja auch da. Halle hat uns aber sehr gut gefallen, die halböffentliche Situation in der Werkleitz Gesellschaft brachte viele interessante Gespräche und Kontakte, wir konnten die Infrastruktur und Technik nutzen und viel lernen. Und Picidae entstand in dieser Zeit, wir produzierten in Halle den Prototyp und planten unsere Reise nach China. Das Projekt ist stark inspiriert und assoziiert von den historischen Brüchen und Übergängen, die in Halle sichtbar sind. Wir interessierten uns für die Menschen, ihre Biografien und die verändernden Erfahrungen in Kommunikation, Medien, Sprache. China war ein bewusst gewählter Kontrast. Eine explodierende Wirtschaft und überhitzte Entwicklung unter starrem Regime. Picidae ist ein Projekt, das sich daran orientiert, wie wir von einem Ort, einer Geschichte, von Bildern und Zugängen geprägt sind und wie diese Faktoren auch die Möglichkeiten unseres Ausdrucks prägen. Deshalb wollten wir das Internet da und dort vergleichen, und mussten ein Mittel finden, das uns diese Vergleiche über die digitalen Mauern hinweg ermöglicht, sprich: die Internetzensur umgehen.

Sind solche Stipendien wichtig für Euch?

Solche Stipendien gibt es leider nicht, die Werkleitz Gesellschaft ist einmalig! Es ist für uns sehr wichtig, wie die Werkleitz Gesellschaft hinter unseren Projekten steht und uns Hilfestellungen und Support leistete und immer noch leistet. Die Projekte sind ein Selbstversuch, das heißt, sie sind auch für uns selbst immer wieder eine große Herausforderung. Deshalb ist es enorm wichtig, Leute zu haben, die diese Projekte mittragen. Das ist einerseits natürlich die Community, die Leute, die sich an den Projekten im Internet beteiligen, aber wichtig ist eben auch der institutionelle Support von der Werkleitz Gesellschaft.

screenshot picidae

Es gibt mittlerweile sehr viele Medienberichte über euch und eure Arbeiten. Sind eure Arbeiten auch in der Kunstwelt entsprechend gefragt? Könnt ihr von eurer Kunst leben oder ergibt sich anderweitig aus eurer künstlerischen Arbeit die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Existenz? Habt ihr eine Galerie, die euch vertritt? Macht das überhaupt Sinn im Bereich frei zugängliche Netz- und Medienkunst? Wie könnte eine Distribution in eurem konkreten Fall aussehen?

Erstmal bestehen sehr viele Zugriffe auf unsere Webseiten, die Projekte entwickeln sich beständig weiter. Mehrfach haben wir die Arbeiten in musealen Aufbauten gezeigt und wir sind zu weiteren Ausstellungen eingeladen. Auch bei Ausstellungen treffen wir auf ein sehr engagiertes und interessiertes Publikum. ZONE*INTERDITE entwickelten wir jahrelang ohne finanzielle Unterstützung. Picidae launchten wir Ende August und erhielten bereits zwei Werkstipendien für die Arbeit. Das ist eine große Hilfe, aber keine langfristige Finanzierung. Wie wir unsere Arbeit fortsetzen können ist ungewiss. Zugleich erleben wir, dass die Arbeiten nicht nur uns faszinieren und beschäftigen, und wir für ein Kunstprojekte ein immenses Publikum erreichen. Deshalb ist es umgekehrt auch für Kunstinstitutionen und den Kunstdiskurs eine Chance, sich Entwicklungen der bildenden Kunst anzunehmen, die sowohl eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Kunst bieten und auch gleichzeitig sehr brisant und publikumsfähig sind.

„Raum und Mensch – Leerstand in Halle“ Diskussionsveranstaltung

November 2, 2007

Das ZfzK ist eingeladen zu einer Podiumsdiskussion während der Eröffnung des ersten Wächterhauses in Halle und der Studentenwerkstatt Triftpunkt e.V..

Thema: „Raum und Mensch – Leerstand in Halle“

Diskussion am 03.11.07 ab 19.30 Uhr

Party ab 21:00 Uhr

Ort: Trifftstraße 19a

www.triftpunkt.de

mit:

Dr. Ulrike Wendland (Leiterin des Landesdenkmalamtes)

Dr. Walter Prigge (Stadtsoziologe Bauhaus Dessau)

Dipl.-Soz. Walter Bartl (Soziologe der MLU)

Jochem Lunebach (Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Stadtplanung der Stadt Halle)

Holger Neumaier (Vorstandsmitglied des Vereins ZfzK – Zentrum für zeitgenössische Kultur e.V.)

wir würden uns über Ihre Beteiligung freuen.

www.zfzk.net

www.uploadyourcity.com